Veranstaltung: | Mitgliederversammlung 09. April 2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Anträge aus dem Kreisverband |
Antragsteller*in: | Horst Grummich |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.04.2025, 17:33 |
A4: Naturschutz innerparteilich mehr wie zeitgemäßer gewichten!
Antragstext
Antrag: - Die Mitgliederversammlung des KV möge unsere Stadtratsfraktion
ermutigen wie beauftragen, zukünftig das Thema Naturschutz weitaus stärker als
bislang in ihrer gesamten Arbeit zu priorisieren!
Begründung
Natur ist die Grundlage allen Lebens, auch des unseren! - Das wissen wir, nur … sind wir uns dessen offensichtlich nicht immer vollends bewusst. Jeden Abend, beim Untergang der Sonne, sind erneut gut 100 Tier- und Pflanzenarten auf dieser, unseren Welt verschwunden. Schlicht ausgerottet – tagtäglich!
Im Grunde müsste uns das, zumal als Grüne, extrem und permanent Sorge bereiten; denn natürlich hat diese Verlust u. a. an Biodiversität auf Dauer auch vielfältige Konsequenzen für unsere persönliche Existent, selbst wenn wir es noch nicht recht verstehen oder wahrhaben wollen, und obwohl im Kontext mit dem Klimawandel zudem auch die Gefahr schrecklicher Zoonosen wächst. Wie hilflos, bitte, waren wir denn bspw. anfänglich allein schon bei der Corona-Krise! Hätte manches nicht noch viel schlimmer kommen können!? - Viele Wissenschaftler warnen genau davor ...
Und Alarmismus ist es ganz sicher nicht, wenn man nur mal fragt, wo denn bitte die ganze Vielzahl an Eichhörnchen geblieben ist, die Leute meines Alters noch, in ihrer Kindheit, u. a. im Clara-Zetkin-Park erleben durften. Okay, vielleicht gibt es dafür recht simple Erklärungen? Ornithologen berichten jedoch ganz ähnliche Einbrüche bei so vielen Population ihres Metiers. Auch Igel haben es immer schwerer, dramatisch sogar. Ebenfalls nicht zu leugnen, dass grad auch in unserer Stadt, Natur- wie Lebensräume für Wildtiere und ebenso Grünflächen immer mehr unter Druck geraten, meist „einfach“ zu Grunde gehen, z. T. unwiederbringlich. Kann das aber ernsthaft unser Antwort sein für unsere Kinder und Enkel!???
Schaut man jedoch - und das, bitte, ist kein Vorwurf - auf die Aufgabenprofile all unserer Fraktions-Mitglieder, kommt explizit der Begriff des Naturschutzes nicht ein einziges Mal vor!??? Und ... angesichts von ca. 40 Ratsbeschlüssen aus dem März diesen(!) Jahres können wir Leipziger Bürger da halt auch bloß kaum erkennen, dass die hiesige Kommunalpolitik den so wichtigen Naturschutz, der eben nicht nur Klimaschutz ist, angemessen, geschweige vorsorglich mit im Blick hat. Denn auch in alle den besagten Beschlüssen kommt Naturschutzpolitik ebenso nicht vor, bis auf eine Regenwassersammlung.
Bereits 2019 gab es indes eine Petition der Umweltverbände, mit tausenden Einwohner-Unterschriften, zur sog.Bioverbundplanung. Trotz weiterer einzelner Initiativen, und auch der offiziellen Kenntnisnahme der Stadtverwaltung moniert der NABU heute die fehlende Umsetzung(!), was wiederum schon 22 einen linken Stadtrat namens Neuhaus veranlasste, die Ratsversammlung mit den Worten zu mahnen, dass im Zeitalter des Massentiersterbens wohl kaum noch Zeit für weitere ewigen Prüfungen wäre und sei.
Wie auch immer: - Fachlich kann sich über die Dramatik der Situation jeder u. a. gut beim Projekt Leipzig schrumpft informieren: www.nabu-leipzig.de/leipzig-schrumpft . Und natürlich ist das alles recht vielfältig wie komplex. Dennoch …. eigentlich ja unser Thema! Oder nicht? Also doch auch der Job einer grünen Fraktion. Mit der Einzigartigkeit des Leipziger Auenwaldes wohl ohnehin!?! Und ja, auch ich weiß um viele gute und redliche Bemühungen. Dennoch … es reicht ja offensichtlich nicht - von der Sachlage her und auch von dem, was die Bürgerschaft von uns Grünen erwartet, wenn wir die sinkende Zustimmung betrachten.
Selbst die Linke hat doch bewiesen, wie man Wählergunst zurück gewinnen kann, wenn man sich mit Einsatz und Leidenschaft auf sein Kerngebiet konzentriert, und wo einem ja auch die meisten Leute verordnen. Soll sich ein Eindruck verfestigen, dass wir „City-Grüne“ den Naturschutz nur als eine Art Feigenblatt vor uns hertragen? Wo also sind unsere ganzen Initiativen zum Naturschutz? - Und … Ihr Lieben, sind nicht gleichsam auch unsere Wahlergebnisse dringend verbesserungswürdig?
Muss man da nicht auch ernsthaft bereit sein, was zu ändern, selbst wenn es weh tut? Bspw., dass nicht allein 2 bis 3 Stadträte ab und an mal, und leider auch nicht stringent, sich prioritär um die Natur kümmern. Selbst Felix Banaszak sprach erst neulich, gerichtet an den Länderrat, von einem neuen Kapitel, welches wir Grünen aufschlagen müssten … dass man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und sich selbst weiter genug sein könne ... und die Ökologie wieder in den Mittelpunkt(!) unserer politischen Arbeit gehöre.
Ja, Umzudenken ist gewiss nie leicht, wird auch dauern, obwohl, wie gesagt, kaum Zeit ist (die uns letztlich ohnehin einholen wird). Mein Plädoyer, dass wir schon deshalb versuchen müssten, auch auf regionaler Ebene, vor(!) die Naturvernichtungswelle zu gelangen. Die uns doch, mit ein wenig offenen Augen, nahezu überall begegnet. Hier ist es ein Baum, andernorts sind es Sträucher oder Nester von Tieren, die auf ewig verschwinden, nicht nur, weil kaum ein Mensch drauf schaut, vor allem findet leider auch die zuständige Verwaltung, das zeigt alle Praxis, meist keinerlei zeitgemäße Antworten dazu.
Gäbe es keine grüne Partei, müsste man sie erfinden. Wahrlich nicht nur, um den beschriebenen katastrophalen Trend gegen die Natur zu stoppen, sondern uns mal wirklich kritisch zu fragen, wie denn bitte hier und sonst, bei den nachfolgenden Generationen, die soooooooooo wichtigen Werte der grünen Natur, in ihrer Achtung, wieder und weiter wachsen sollen!?!
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